Aktuell leisten an der Grundschule Engen 41 Kinder zuverlässig und regelmäßig in den Pausen freiwilligen Dienst und stehen ihren MitschülerInnen bei großen und kleinen Sorgen oder Verletzungen zur Seite. Die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten lernen sie in der Juniorhelfer AG unter der Leitung der Lehrerinnen Laura Koch und Stefanie Mauch.
Am Mittwoch, den 28.02.24, war für sie alle ein ganz besonderer Tag! Denn an diesem Tag fand der Ausflug nach Radolfzell zur Rettungswache des Deutschen Roten Kreuzes statt. Die Vorfreude war schon groß!
An der Wache wurden alle vom Ausbildungsleiter des DRK, Martin Zinsmaier, und Rettungssanitäterin Marion Gutsch in Empfang genommen und begrüßt. Jacken und Taschen wurden abgelegt und gleich darauf begann ein abwechslungsreiches und spannendes Programm.
Der Besuch in Radolfzell bestand aus zwei Teilen: Die Juniorhelfer lernten die Grundlagen der Reanimation kennen und durften eine Führung durch die Räumlichkeiten des DRK erleben.
Eine Gruppe begann mit der theoretischen und praktischen Ausbildung im Rahmen von „Löwen retten Leben (LRL)“. Dieses Programm startete im September 2015 an weiterführenden Schulen und ist eine Initiative zur Reanimation bei plötzlichem Herzstillstand. Dies ist nach wie vor die häufigste Todesursache in Deutschland. Seit Kurzem können sich auch GrundschullehrerInnen fortbilden, denn je früher sich Kinder mit dem Thema auseinandersetzen umso kleiner sind spätere Berührungsängste. Das Kultusministerium trägt die Schirmherrschaft dieser Initiative.
Die Lehrerinnen Laura Koch und Stefanie Mauch konnten als LRL-Basic Instruktoren die JuniorhelferInnen der Grundschule Engen anleiten und zu sogenannten Herzensrettern ausbilden. Engagiert stellten die Kinder ihr bisher erworbenes Wissen unter Beweis und erweiterten ihre Fertigkeiten und Kenntnisse. An Übungsphantomen lernten sie die Grundlagen der Herzdruckmassage aber auch das effizienteste Vorgehen bei einem plötzlichen Herzkreislaufstilltand wurde thematisiert. Mit Rat und Tat zur Seite stand Ausbildungsleiter Martin Zinsmaier, der gerne auch über Alltagserfahrungen und Tipps ausgefragt wurde.
Bei der Führung durch die Wache gab es unzählige Highlights. Eindrücklich erzählte Rettungssanitäterin Marion Gutsch vom Leben einer Rettungssanitäterin und beantwortete kindgerecht alle Fragen der JuniorhelferInnen. Aufmerksam konnten die Kinder verfolgen, wie Notrufe in der Leitstelle angenommen wurden. Rettungssanitäterin Marion Gutsch und Leitstellenmitarbeiter Martin Butsch beantworteten alle Fragen der JuniorhelferInnen. Unter anderem lernten wir, wie auch gehörlose Menschen einen Notruf absetzen können oder wie viele Notrufe pro Tag eingehen.
In der Garage wurde es nicht weniger interessant: Die Kinder lernten zum Beispiel den Unterschied zwischen einem Rettungswagen und einem Krankenwagen, und sie begaben sich in einem Rettungswagen auf Entdeckungstour. Wie aufgeregt waren die JuniorhelferInnen? Das konnten wir mit einem Pulsoximeter überprüfen – wobei alle gelernt haben, das Nagellack zu Störungen bei der Messung führen kann.
Neben dem Fuhrpark gab es auch unzählige spannende Räumlichkeiten, wie z.B. das Materiallager oder der Desinfektionsraum mit riesiger Waschmaschine für die Dienstkleidung usw.
Ebenfalls spannend war die Besichtigung der Aufenthalts- und Schlafräume in denen sich die Rettungs- und NotfallsanitäterInnen sowie der Notärzte und Notärztinnen während ihren 12-Stunden Schichten aufhalten, wenn sie keinen Einsatz haben.
Stolz über ihre neuen Fähigkeiten und belebt von den eindrücklichen Erfahrungen fuhren alle Kinder wieder mit dem Zug zurück nach Engen. Die Begeisterung war noch zu spüren, als wir schon lange wieder in der Schule angekommen waren. Der Wunsch nach einem baldigen erneuten Besuch ist immens – wir bedanken uns von Herzen für die tolle Zusammenarbeit und den unvergesslich tollen Vormittag bei dem Deutschen Roten Kreuz, dem Ausbildungsleiter Martin Zinsmaier und der Rettungssanitäterin Marion Gutsch.